Warstein / Kallenhardt. Der noch ziemlich neue Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) besuchte auf Einladung der Landtagsabgeordneten Dagmar Hanses Warstein und Kallenhardt. Eine wirklich interessante Veranstaltung!
Landtagsabgeordnete Dagmar Hanses hatte eingeladen und der neue Umweltminister Johannes Remmel kam tatsächlich nach Warstein und Kallenhardt, um sich vor Ort informieren zu lassen und sich selbst einen Eindruck von der Auseinandersetzung um Wasser und Kalksteingewinnung zu verschaffen.
Im Lindenhof in Warstein war schon viel Prominez versammelt: Die Bürgermeister von Warstein (Manfred Gödde) und Rüthen (Peter Weiken), Klaus Brunsmeier (BUND Landesvorstand), Manfred Raker (BUND Kreis Soest), Dr. Ing. Hermann Meyer (Fachberater der Initiative Trinkwasser) – und vor der Tür warteten auch noch die Milchbauern (es ist das Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft).
Trotzdem konnte ohne große Verspätung mit der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Initiative Trinkwasser e.V., Werner Braukmann, angefangen werden, was angesichts des sehr engen Terminkalenders von Minister Remmel auch nötig war. Stefan Enste informierte mit einer Kurzfassung seiner Präsentation „Trinkwasser in Gefahr?!“, anschließend überreichte Initiativ-Aktivist Volkert Bahrenberg dem Minister einen Fragenkatalog, den die Initiative im Vorfeld des Besuches zusammengestellt hatte.
Kurze Stellungnahmen der verschiedenen angereisten Experten und die Schluss-Bemerkungen des Ministers beendeten den ersten Teil des Besuchsprogramms.
Anschließend setzte sich der Tross in Bewegung, nach Kallenhardt, zur PR-Plattform der Firma Westkalk. Die Ausmaße der Landschaftsverwüstung durch den Steinabbau lassen sich von dort aus sehr eindrucksvoll ermessen. Ob das die Absicht bei der Einrichtung dieses Platzes war? Neuerdings ziert jedenfalls auch eine überdimensionierte Info-Tafel den deutlich vergrößerten Platz.
Auch die Initiative Trinkwasser nutzte diesen Platz zur Information: Hier konnte sich der Umweltminister ausführlich und anschaulich informieren. Alfred Striedelmeyer, Geschäftsführer der Lörmecke Wasserwerk GmbH, trug seine Bedenken gegen den immer weiter um sich greifenden Steinabbau vor: Der Quellstollen der Lörmecke-Wasserwerke liegt in Sichtweite des Steinbruchs.
Nach Abreise des Umweltministers trafen sich Mitglieder der Initiative Trinkwasser und einige externe Experten noch in Kallenhardt, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
FAZIT: Es ist gelungen, auf die Problematik Steinabbau contra Trinkwassergewinnung hinzuweisen. Die Worte des Ministers waren eindeutig: Dem Schutz des Trinkwassers ist Vorrang einzuräumen. Aber – abwarten, was im konkreten Fall passiert…